Dobrudschaner Treffen — 21.05.2016 in Freyburg/Unstrut

Auch 2016 fand, wie die Jahre davor, das Treffen der Dobrudschaner in Freyburg statt. Das Restaurant „Am Unstrutwehr“ ist uns dafür bereits eine Heimstatt geworden.

Die Begrüßung erfolgte durch Erwin Ehret, der danach das Wort an Heinz-Jürgen Oertel übergab. Nach der Begrüßung gedachten wir denjenigen die im letzten Jahr von uns gegangen waren. Das hohe Alter der meisten Teilnehmer macht sich stark bemerkbar. Und trotzdem. In diesem Jahr konnten wir die Teilnehmerzahl leicht erhöhen. Dazu hat auch eine gemeinsame Einladungsaktion mit dem Bessarabiendeutschen Verein beigetragen, und, erfreulich auch die Anwesenheit einiger jüngerer Teilnehmer. Die jüngste Teilnehmerin mit 17 Jahren. Den ältesten Teilnehmer, einen noch sehr rüstigen 91 Jährigen, ehrten wir mit einem Blumenstrauß (siehe Bild der beiden).

Dominiert wurde das Treffen immer noch von der Sippe der Ehrets, gefolgt von den Macks, und den Ursprungsorten Malkotsch und Mangeapunar. Aber auch Tariverde, Kolelia, Kataloi u.a. Orte waren vertreten.

Als Gast besuchte uns auch Frau Linde Daum, welche die Bessarabiendeutsche Gemeinde in unserer Region bzw. im Mansfeldischen, organisiert. Wir werden uns bestimmt wieder mit einem Gegenbesuch bei deren jährlichen Treffen, Ende Oktober in Alterode, bedanken.

Frau Kersting vom Vorstand des Bessarabiendeutschen Vereins überbrachte Grußworte und lud die Anwesenden zum Bundestreffen 2016 für die nächste Woche in Ludwigsburg ein. Die von ihr mitgebrachte Literatur zur Dobrudscha wurde aufmerksam begutachtet und einige ergänzten ihre heimische Bibliothek.

Nach vielen allgemeinen Informationen über vergangene und weitere Aktivitäten luden wir zum Vortrag „Wir und die Dobrudscha“ –  über den Werdegang der Bessarabien- und Dobrudschadeutschen, ein. Gehalten wurde der Vortrag mit Material welches von Herrn Siegmund Ziebarth erarbeitet wurde und beim Bessarabiendeutschen Verein als Heft und DVD erhältlich ist. Den Beginn des gemeinsamen Mittagsessens haben wir dabei leider etwas verschieben müssen.

Auf der Speisekarten standen in diesem Jahr auch zwei typische Gerichte: Mameliga mit Gulasch und gefüllte Paprikaschoten.

Dem Essen folgte noch ein Punkt, welcher den Organisatoren sehr am Herzen liegt. Titus Möllenbeck, einer der Initiatoren des Projektes, informierte über den Stand zur „Offenen Kirche Malkotsch“. Wie bekannt sein dürfte, war die katholische Kirche St. Georg die größte und höchste Kirche in der Dobrudscha. Seit einem Erdbeben in der Region und dem Einsturz des Daches vom Kirchenschiff ist die Kirche jedoch dem Verfall preisgegeben. Seit 2013 wird jedoch ein Versuch zur Rettung unternommen. Der Architekt Sebastian Szaktilla hat die Initiative ergriffen und Kontakte auch in das zuständige Kulturamt von Tulcea und zum zuständigen katholischen Pfarrer geknüpft. Eine erste Projektplanung zur Erlangung der Baufreiheit wurde erstellt. Am Tage unseres Treffens erreichte uns die Mitteilung, dass nun eine Baufreigabe erteilt wurde. Dies wurde auch in der Tultschaer Tageszeitung Obiectiv de Tulcea kurz vorher berichtet. Die Initiative versucht Gelder der Deutschen und der Rumänischen Kulturförderung für die Restaurierung zu erhalten. Nötig dazu ist aber ein gewisser Eigenanteil, den wir erhoffen durch großzügige Spendenbereitschaft zu erhalten. Beim Bessarabiendeutschen Verein existiert dazu ein Spendenkonto:

Empfänger: Bessarabiendeutscher Verein e.V.
Verwendungszweck: Projektkonto 1170 — Offene Kirche Malkotsch
IBAN: DE33 5206 0410 0000 6091 53

Große Sorgen bereitet einigen Teilnehmern am Treffen die spätere Nutzung. Aber auch dafür gibt es schon viele interessante und überzeugende Vorschläge.  Über den aktuellen Stand informieren wir auch immer über www.dobrudscha.eu.

Anschließend wurde noch über das zwei Projekte des Vereins für Computergenealogie e.V. informiert. Die Erstellung von Ortsfamilienbüchern und das Grabsteinprojekt. Ein Ortsfamilienbuch ist für Tariverde verfügbar. Im Grabsteinprojekt wurde jedoch noch kein deutscher Friedhof in der Dobrudscha erfasst. Alle Teilnehmer wurden aufgefordert beim nächsten Besuch in der Heimatgemeinde noch vorhandene Grabsteine zu erfassen.

Der Tag klang wie immer mit dem gemeinsamen Kaffeeklatsch aus. Es erwies sich, dass diese Gelegenheit von Vielen zum Austausch von Erinnerungen und zur  Weitergabe von Wissen intensiv genutzt wurde. Neben den vorbereiteten Beiträgen ist dieser Teil immer wichtiger Bestandteil unserer Treffen. An alle Teilnehmer erfolgte noch die Bitte um aktuelle Beiträge für das Mitteilungsblatt des Bessarabiendeutschen Vereins. Auch Informationen zu Verfassern oder deren Rechtenachfolgern, wenn bekannt, werden gern entgegen genommen.

Schon während der Vorbereitung wurden Fragen nach einer Gruppenreise in die alte Heimat der Vorfahren laut.  Um die Verwirklichung aller Wünsche kümmerte sich Kerstin Ehret vom Reisebüro Holliday Land in Weißenfels oder Halle(Saale). Verwirklicht werden wird dies erst im Herbst 2017. Leser des Mitteilungsblattes mit Interesse an einer gemeinsamen, organisierten Reise, melden sich bitte mit Betreff Dobrudschreise per E-Mail an.