Neuigkeiten aus der Dobrudscha

In den letzten Wochen hat sich einiges hinsichtlich des Projektes „Offene Kirche Malkotsch” - der Rettung der katholischen Kirche - getan. Sehr erfreulich ist dabei auch, dass sich lokale Behörden engagieren. Um einen Eindruck zu vermitteln sind hier die Übersetzungen einiger Internetbeiträge wiedergegeben., beginnend mit dem aktuellsten zuerst.

Facebook Eintrag Senator Octavian Motoc, Tulcea, 16. Oktober 2016



An diesem Morgen besuchte ich die heilige Messe im Gemeindehaus der Deutschen Pfarrkirche Malcoci Dieser Ort dient bis zum Abschluss der Restaurierung der Pfarrkirche zur Ausübung der heiligen Messe. Schließlich sprach ich, zusammen mit deutschen Architekten Sebastian Szaktilla, mit einigen anwesenden Gemeindemitgliedern, über die Notwendigkeit jeden von ihnen und die Gemeinde Malcoci mit einzubeziehen, um einen reibungslosen Ablauf bei der Restaurierung zu gewährleisten.

Ich bat um eine Aktion zur Beräumung des Kirchhofs und auch den Bürgermeister John Danila um die Fertigstellung der Umzäunung, um Unfälle durch die Ruine des Gebäudes zu vermeiden.


Das sollte bis zum nächsten Frühjahr geschehen wenn wir, mit Gottes Hilfe, die Arbeit an der Kirche beginnen.





Facebook Eintrag Senator Octavian Motoc, Tulcea, 24. Juni 2016

Schließlich haben wir die Baugenehmigung Nummer 22/2837 von 17/06/2016 «Konsolidierung und Rehabilitation für die römisch-katholische Kirche "St. George" Malcoci» um den Betrag von 919,219 Lei. Auf dieser Basis wird mein Freund, der Architekt Sebastian Szaktilla aus Deutschland, ein Verfahren für den Erhalt von 100.000 Euro aus dem Budget des Ministerium für Kultur in Deutschland bzw. aus der Vereinigung der Deutschen die in der Dobrudscha lebten, einleiten. Dieses Geld wird nicht ausreichen, daher haben wir heute eine Kamppangne gestartet um durch Spenden den Differenzbetrag zu erhalten.

Zu diesem Zweck eröffnet die römisch-katholische Pfarrei Tulcea ein Konto bei CEC Tulcea in EURO

IBAN: RO31CECETL01C1EUR0521984

um Spenden in Euro zu erhalten, bzw.

IBAN: RO63CECETL0130RON0538148

für Spenden in Lei. Als „Begünstigter” tragen Sie bitte ein „PAROHIA ROMANO CATOLICA TULCEA

Grundsätzlich aber, wenn wir mit der Arbeit nicht in diesem Jahr beginnen, ist es möglich dass wir im nächsten Jahr keine Möglichkeit mehr haben etwas zu bewirken, da das Gebäude sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls befindet. Darüber hinaus hat der Architekt Szaktilla bereits eine schlechte Erfahrung in dieser Hinsicht, zwei der Wehrkirchen in Transsilvanien bei denen er eingreifen wollte, sind durch die Gleichgültigkeit der lokalen Regierungen zusammengestürzt.

Es ist unsere Pflicht, der Tulceaner (tulcenilor) jedes religiösen Glaubens, diese Bemühungen für ein Gebäude mit besonderen architektonischen Wert und besonderem Mehrwert für unserem Landkreis zu unterstützen.

Es ist nicht selbstverständlich eine Kirche verfallen zu lassen, weil es nur noch wenige Gemeindemitglieder im Dorf Malcoci gibt welche am katholischen Gottesdiensten teilnehmen. Darüber hinaus, mit deutschen Architekten und mit dem Pfarrer der römisch-katholischen Kirche Tulcea, Marcel Lungeanu, dachte ich, das das Konzept der "Offenen Kirche" (biserica deschisa), einerseits der Gottesanbetung dienen kann und andererseits den Bewohner der Gemeinde, welche es für Kammermusik oder Jazz oder für Gebet und Meditation oder für besondere Aufführungen nutzen können.

Wir erwarten, dass Sie teilhaben an der Wiedergeburt der der lange vergessenen Kirche und den damaligen Bewohnern. Retten Sie die Deutsche Kirche Malkotsch mit Geldspenden auf die oben beschriebenen Konten! Jeder Betrag ist willkommen!



Facebook Eintrag Senator Octavian Motoc (privat), Tulcea, 17. Juni 2016

Deutsche Kirche in Malcoci wurde 1880 von einer Gemeinschaft von deutschen Elsässer die während der Jahre 1843-1861 in dieses Gebiet kamen, gebaut. Sie kamen nicht direkt aus Deutschland, sondern aus etwa 10 katholischen Dörfern aus dem Gebiet Cherson im damaligen Russland. Die Region war voller Wälder. Die Menschen mussten die Wälder abholzen um Ackerland und Baugrundstücke zu haben. Was jemand roden konnte war dann sein Eigentum. Zunächst hatten sie ihr Einkommen aus dem Holz von der Rodung bis sie begannen Landwirtschaft aufzubauen. Die Landwirte haben sich qualifiziert, betrieben Landwirtschaft und Viehzucht und produzierten eine Butter hoher Qualität.
Die Vorfahren vieler der Siedler kamen aus dem Elsass nach Russland, somit hatten viele noch einen Französisch Pass. Sie wurden dann für eine Weile Türkische Bürger. Im Jahr 1847 lebten in Malcoci 28 Familien mit 134 Seelen, sie nannten sich Schwaben, aber bis 1861 kamen weitere Familien, die Einwohnerzahl hat sich vervielfacht, so zählte im Jahr 1906 die deutsche Gemeinde 135 Familien mit 784 Seelen, und 1916 waren es 182 Familien mit 1000 Seelen. Nach dem Einbau von Dobrogea hat die rumänische Regierung seit über 30 Jahren im Jahr 1882.

Nach der Eingliederung der Dobrudscha in Rumänien wurde um 1882 eine neue Regel für die Landverteilung erlassen. Jeder Kopf der Familie im Alter über 30 Jahren, erhielt 10 Hektar, andere und später geborene erhielten Nichts. Aus diesem Grund haben viele Familien das Dorf und das Land verlassen und gingen nach Amerika oder in neuere Kolonien in der Dobrudscha.
Nach einer Periode des Wachstums der Gemeinde verließ im Jahre 1940 die überwiegende Mehrheit der Deutschen das Dorf und ging nach Deutschland. Einige dieser Familien sind nach dem Krieg zurückgekehrt, aber unter dem Kommunismus sind alle wieder nach Deutschland gegangen.
In seinen Memoiren, erzählt der damalige Bischof Netzhammer, dass die erste Feier der Firmung im Dorf Malcoci, die an einem Freitag 1906 (18. Mai 1906) stattfand, von einem "einzigartiges kulinarisches Ereignis" begleitet war. Der Pfarrer von Malcoci Alois Gonska, gab der Kirchengemeinde den Befehl zum Verzicht der Abstinenz (am Freitag) und offerierte den Gästen Fischgerichte von beispiellosem Reichtum und Vielfalt. Kaviar, getrockneter und geräucherter Fisch, Suppe, Servierplatten mit gedämpften Fisch, gebratener und gegrillter Fisch. Das Menü wurde hauptsächlich von einem Fischer im Dorf vorbereitet, der für einen Tag der Fischkoch war.

Gegen Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1918, als der gleiche Bischof Tulcea besuchte, fand er eine von mehr als der Hälfte der Bevölkerung verlassene Stadt vor. Nach dem Krieg waren die Straßen von Schützengräben durchfurcht und Häuser zerstört. Die Bewohner von Malcoci schickten dem Bischof die kräftigsten unter dem Militäralter stehenden Burschen mit den schönsten Pferden entgegen. Damals wie jetzt war die die Kirche von Malcoci zerstört, damals wegen der Kriegsfolgen. Die Firmung der Kinder wurde damals auf dem großen Schulhof durchgeführt.

Die Berichte sind ein Beweis für die Existenz einer gesunden und starken lebendigen Gemeinschaft die, fast unerklärlich, in weniger als einem Jahrhundert verschwunden ist. Sie hinterlies eine Kirche welche durch die Zeit auf eine harte Prüfung gestellt wurde. Sie steht traurig und einsam in einem Dorf das vor langer Zeit von den Deutschen verlassen wurde. Die Messe wird heute wie damals, nach dem Ersten Weltkrieg, im Gebäude der ehemaligen Pfarrei mit den wenigen verbliebenen Katholiken gefeiert.
Es ist unsere Pflicht, diese Kirche wieder herzustellen, eines der schönsten Gebäude im ländlichen Tulcea, und deshalb werden wir nächste Woche eine Kampagne zum Fundraising beginnen, sie zu stärken, parallel zu den Aktionen Klassifizieren des Gebäudes historische Denkmäler. Wir hoffen, dass, wie viele weitere, besuchen Sie uns in diesem Bestreben der lokalen Gemeinschaften der wahren Werte wiederzubeleben, architektonischen und darüber hinaus.
(Der Autor verwendete Texte aus "Parohia Malcoci «Sfântul Gheorghe»" Pastor Julius Hering und "Parohia Romano—Catolică «Sfântul Mihail Arhanghelul»" ein Projekt von SIGNIS Rumänien und eine Fotografie von Victor Bortaș-ARCB).






Facebook Eintrag Senator Octavian Motoc, Tulcea, 16. Juni 2016

Heute hielt ich zusammen mit Marcel Lungeanu, dem Pfarrer der katholischen Kirche Malkotsch und der Stadt Tulcea, und dem Direktor für Kultur, Julian Vizauer eine Pressekonferenz, um eine Spendenaktion für die deutsche Kirche in Malcoci(Malkotsch) zu starten.

Wie Sie wissen, hat in den letzten Jahrzehnten durch den schlechten Zustand diese Kirche ihre besondere Schönheit verlassen. Sie befindet sich in der Gefahr des totalen Zusammenbruchs

Wir haben es geschafft, mit einem guten Freund aus Deutschland, dem Architekten Sebastian Szaktilla, deutsches Geld für die technische Ausführung eines Projekt zu bekommen. Es wurde im Fachbereich für historische Denkmäler abgeschlossen und genehmigt, und am Dienstag, 21. Juni werden wir die Baugenehmigung für die Kirche zu bekommen.

Zu diesem Zeitpunkt können wir vom Bundesministerium für Kultur, durch Sebastian ermöglicht, nur 100.000 € in zwei Jahresraten erhalten, von 250.000 Euro welche für die Konsolidierungsphase benötigt werden. Wir befürchten, dass, wenn wir mit dem Beginn noch ein Jahr zu warten haben, wird der Kirchturm Am Ende zusammenbrechen. Unter diesen Umständen haben wir beschlossen, eine Spendenaktion zu Starten. Auf einem Konto für den Aufbau und Erhaltung, welches die katholische Gemeinde eröffnet, die Eigentümer des Gebäudes und der angrenzenden Flächen ist.. Nächste Woche werden wir das Konto eröffnen, in dem jeder interessierte Bürger Geld für das Projekt spenden kann, um die Kirche zu bewahren. Zur gleichen Zeit werden Mitarbeiter zu wichtigen wirtschaftlichen Einrichtungen gehen, zu Banken und große Unternehmen, um zusätzliche finanzielle Unterstützung zu erhalten. Parallel zu Pater Lungeanu und Direktor Vizauer, begann ich die das Gebäudes unter Denkmalschutz zu stellen, was bis jetzt noch nicht geschehen ist. Wir bemühen uns um ein Verfahren für eine vollständige Wiederherstellung des Gebäudes durch europäische Mittel, mit dem integrierte lokalen Anlageinstrumenten können nur historische Denkmäler finanziert werden. In der nächsten Woche werden wir das Konto und wahrscheinlich auch eine spezielle Facebook-Seite die der Aktion gewidmet ist haben (die gibt es jetzt: http://nepasadedelta.ro/biserica-malcoci/). Wir hoffen, dass Sie mit uns solidarisch sind, damit wir nicht ein Gebäude zu verlieren welches symbolisch für die Existenz einer bedeutenden deutschen Gemeinde in der Region steht. Es wäre beschämend, von der deutschen Regierung zu erwarten, dass der gesamte Betrag der für die Wiederherstellung benötigt wird, uns zur Verfügung gestellt wird. Also machen Sie mit, die deutsche Kirche in Malcoci zu retten!





Artikel in der Tageszeitung „Obiectiv de Tulcea”

Durch eine von einem deutschen Architekten geführten Initiativgruppe bestehen Chancen für die Sanierung der römisch-katholischen Kirche in Malcoci
* Wenn es als Denkmal gelistet wird, könnten europäischen Fonds zur Wiederherstellung genutzt werden.

Die Ruinen der römisch-katholischen Kirche "St. George" in Malcoci (Malkotsch) waren vor kurzem Gegenstand einer Pressekonferenz von Senator Octavian Motoc gemeinsam mit dem deutschen Architekten Sebastian Szaktilla, dem Leiter der Kultur in Tulcea Julian Vizauer und Pfarrer Marcel Lungeanu. Es ist das größte Gebäude seiner Art in der Dobrudscha. Die Kirche wurde eine Ruine nach einem unglücklichen Versuch der Konsolidierung vor fast acht Jahren verursacht durch dem Zusammenbruch des Daches. Und dies geschah während der Bestandsaufnahme der Gebäude im Bereich des kulturellen Erbes. Dieser Vorgang wurde jetzt wieder aufgenommen, besser spät als nie, denn das kulturelle Ziel war in Erinnerung geblieben.


"Die Initiative die römisch-katholischen Kirche von Malcoci zu retten, ist eine private und geht vorrangig von Herr Architekt Sebastian Szaktilla aus, nicht von Behörden. Sie dient der Erhaltung und Wiederherstellung der Kirche in Malcoci. Die Anwesenheit von Herrn Julian Vizauer und des Pfarrers Marcel Lungeanu und mir soll verdeutlichen, dass diese Initiative Beweis ist, dass wir möchten dass das Projekt verwirklicht wird, aber dies zu tun erfordert einige Gutachten und Entscheidungen, und wir hoffen diese bald zu erhalten“, sagte der Senator Octavian Motoc.


Die Anwesenheit des deutschen Architekten Sebastian Szaktilla in Tulcea und Malcoci hatte Premiere vor zwei Jahren und in die gegenwärtige Anwesenheit hier ist ein weiterer Schritt, die Kirche in Malcoci mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Kultur in Deutschland zu sanieren. "Zur Unterstützung des Ministeriums für Kultur in Deutschland bedarf es einer Genehmigung des Ministeriums für Kultur Rumäniens. Weit entfernt in Deutschland sammelte eine kleine Interessengemeinde 5.000 € Geld, womit bereits ein Teil des Projekts durchgeführt wurde. Lassen Sie uns von den administrativen Schwierigkeiten nicht abhalten und dieses Projekt so schnell wie möglich beginnen ", sagte der deutsche Architekt Sebastian Szaktilla.
"Ich sagte es bei anderen Gelegenheiten, dass das Ziel darin besteht das die Kirche gerettet werden muss, aber was wir jetzt tun, ist eine Notfallrettung . Die Dokumentation die jetzt erstellt wird, wird der Bewertungsausschuss in Constanta prüfen und ich bin optimistisch, in dieser Hinsicht", sagte Julian Vizauer.


Im Gegenzug sagte der Pfarrer Marcel Lungeanu: "Es ist wahr, dass es im Moment nicht viele Katholiken in Malcoci, aber auch vor mehr als hundert Jahren gab es keine, sie kamen dann zu hunderten und wir wissen nicht, was in 25 oder 100 Jahren passieren wird. Unabhängig davon ist das religiöse Denkmal selbst einzigartig in der Dobrudscha, eine atemberaubende Schönheit und vielleicht sollte dies der Hauptgrund sein, warum diese Kirche als Denkmal erhalten werden muss“.


Mit oder ohne die Unterstützung des Ministeriums für Kultur in Deutschland, die Ruine der römisch-katholischen Kirche "St. George" in Malcoci könnte vor allem aus europäischen Mitteln und dem Staatshaushalt von Rumänien erhalten werden. Um dies zu verwirklichen, muss das Gebäude (oder vielmehr das, was es ist jetzt ist, eine Ruine) als Kulturdenkmal aufgeführt werden. Der erste Schritt wurde im Jahr 2003 gemacht, aber durch das unglückliche Ereignis im Jahr 2008, als das Dach einstürzte, wurde das Verfahren eingestellt. Jetzt muss es fortgeführt werden. Lassen Sie uns auf eine Wiederherstellung hoffen!


Irinel CĂLIN

Obiectiv de Tulcea, 27.04.2016